Datenleck nützt Stalkern und Pädophilen

Von Apps gesammelte und verkaufte Personendaten könnten für ganz verschiedene Personen interessant sein, sagt IT-Sicherheitsexperte Ivano Somaini.

Zum Beispiel könnten Stalker ihren Zielpersonen mit solchen Daten besser folgen, weil sie wüssten, wo sich diese oft aufhielten oder vielleicht hingezogen seien. Auch Pädophile könnten solche Standortdaten nutzen, indem sie etwa schauen könnten, wo sich Kinder wann aufhalten würden. 

Welche Apps im Datensatz der Recherche auftauchen, steht in einer Übersicht auf srf.ch.

Nutzer-Standorte stehen zum Verkauf

Viele Apps sammeln die Standort-Daten ihrer Nutzer.
EPA/Justin Lane Viele Apps sammeln die Standort-Daten ihrer Nutzer.

Mit dem Smartphone geben wir viele Daten von uns preis, zum Beispiel unseren Standort. Eine internationale Recherche zeigt nun: Zahlreiche beliebte Apps sammeln unsere Daten und verkaufen sie im Internet.

SRF und verschiedenen Medienpartnern liegen Daten einer US-Datenhandelsfirma vor. Darin sind fast 40'000 Apps aufgeführt, und mit ihnen Standortdaten von Millionen Nutzerinnen und Nutzern.

Von den Gratis-Apps, die in der Schweiz am beliebtesten sind, gibt jede fünfte App gesammelte Daten weiter, wie aus der Recherche hervorgeht.

Sonde «Gaia» geht in Rente

Sie hat das Bild der Milchstrasse revolutioniert, nun stellt die europäische Raumsonde «Gaia» nach mehr als zehn Jahren im Dienst ihre Arbeit ein.

Drei Billionen Beobachtungen hat der Flugkörper seit Mitte 2014 getätigt und dabei die grösste und genaueste Karte unserer Galaxie erstellt, wie die europäische Raumfahrtbehörde Esa mitteilte. Die Sonde habe uns die Milchstrasse wie keine andere Mission zuvor gezeigt. Ihre Daten hätten selbst die grundlegendsten Konzepte zum Zentrum der Galaxie und der Spiralarme über den Haufen geworfen, schreibt der Esa-Chef auf X.

Der Esa zufolge ermöglichte es die Mission auch, mehr über die Geschichte der Milchstrasse zu lernen.

Architektur-Pionierin der Schweiz

Lisbeth Sachs (1914-2002) war die erste in der Schweiz eingetragene Architektin und wurde in der Wahrnehmung ihren männlichen Kollegen immer hintenan gestellt.

1958 schuf sie für die Schweizerische Ausstellung für Frauenarbeit eine temporäre Kunsthalle in Zürich. Diese wollen die Kuratorinnen nun in Venedig wieder aufleben lassen.

Gemäss dem Ansatz von Sachs wollen die Kuratorinnen ein "fragmentiertes, immersives Raumgedächtnis" kreieren. Dies beinhalte eine Klanginstallation, die den Pavillon zu einem "multisensorischen Erlebnisraum" mache. Zur Installation gehören Feldaufnahmen etwa von Landschaften oder Bauarbeiten.

Erinnerung an Lisbeth Sachs in Venedig

An der 19. Architekturbiennale im Mai wird der Schweizer Beitrag der Architektin Lisbeth Sachs gewidmet.

Die fünf verantwortlichen Kuratorinnen wollen mit dem Schweizer Pavillon auf die historische Abwesenheit von Architektinnen an der Biennale hinweisen, wie Pro Helvetia mitteilte. Mit ihrem Beitrag würden sie fragen, was wäre, wenn nicht Bruno Giacometti, sondern Lisbeth Sachs den Schweizer Pavillon in Venedig entworfen hätte.

Die 19. Architekturbiennale findet vom 10. Mai bis 23. November in Venedig statt. Die Schweiz unterhält auf dem Ausstellungsgelände einen eigenen Pavillon, den der Schweizer Architekt Bruno Giacometti entworfen hatte.

CH soll Hochseeschutzabkommen beitreten

Die Schweiz soll dem internationalen Hochseeschutzabkommen beitreten. Der Bundesrat hat die Unterzeichnung des entsprechenden Vertrags genehmigt.

Das Hochseeabkommen der UNO enthält Bestimmungen zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der biologischen Vielfalt der Meere, und zwar dort, wo keine nationalen Gerichte zuständig sind.

Die Schweiz könne auch als Binnenland vom Abkommen profitieren, schreibt der Bundesrat. Er sieht Vorteile im Kampf gegen den Klimawandel, für Forschende in der Schweiz und auch für die Wirtschaft.

Höhere Mindestlöhne im Gastgewerbe

Die Mindestlöhne im Gastgewerbe steigen um 1,1 Prozent.
Keystone-SDA/Urs Flüeler Die Mindestlöhne im Gastgewerbe steigen um 1,1 Prozent.

Im Gastgewerbe steigen die Mindestlöhne ab Februar um 1,1 Prozent. Das hat das zuständige Schiedsgericht entschieden, nachdem sich die Vertretungen der Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden nicht hatten einigen können.

Konkret verdienen Angestellte im Gastgewerbe ohne Berufslehre neu mindestens 3706 Franken brutto pro Monat, solche mit Lehre und Fähigkeitszeugnis erhalten mindestens 4519 Franken.

Aus administrativen Gründen erfolge die Erhöhung nicht rückwirkend, teilte die Kontrollstelle für den Landes-Gesamtarbeitsvertrag des Gastgewerbes mit. Für Saisonverträge treten die Mindestlohnerhöhungen auf Beginn der Sommersaison in Kraft.

Flüge aus Drittstaaten: Mehr Kontrolle

Die Schweiz soll EU-Regeln zu Fluggast-Daten übernehmen.
Keystone-SDA/Christian Beutler Die Schweiz soll EU-Regeln zu Fluggast-Daten übernehmen.

Die Schweiz soll ihren Umgang mit Daten von Flugreisenden anpassen. Das hat der Bundesrat entschieden.

Passagierdaten von Fluggästen aus Drittstaaten sollen automatisch erhoben und an die Grenzbehörden weitergegeben werden. Dazu will der Bundesrat auch eine neue nationale Aufsichtsbehörde schaffen. Die Schweiz solle als Schengen-Mitglied entsprechende Änderungen der EU übernehmen, teilt der Bundesrat mit. Die EU will die Schengen-Aussengrenzen einfacher kontrollieren können und illegale Einreisen in den Schengen-Raum bekämpfen.

Das Schweizer Parlament muss dem Vorhaben noch zustimmen.