Lage in Blatten bleibt angespannt

Blatten VS: 200'000 m³ Gestein gefallen – Messflüge und Sensoren sollen Lage am Nesthorn klären.
KEYSTONE/Peter Klaunzer Blatten VS: 200'000 m³ Gestein gefallen – Messflüge und Sensoren sollen Lage am Nesthorn klären.

Montagabend gegen 20 Uhr kam es am Nesthorn zu einem weiteren grösseren Abbruch. Zu sehen war nur eine gewaltige Staubwolke – der Abgang selbst lag weiter hinten im Tal.

Mittlerweile sind insgesamt rund 200'000 Kubikmeter Gestein abgebrochen. Ob der restliche Berg in einem grossen Rutsch ins Tal stürzt oder sich weiter kleinere Teile lösen, ist offen. Weitere Messflüge und Daten von GPS- und Radargeräten sollen Klarheit bringen.

Für die evakuierte Bevölkerung in Blatten heisst es laut SRF-Korrespondentin Ruth Seeholzer weiter warten.

Gesteinsmenge in Blatten nicht extrem

Geologe Löw: Gesteinsvolumen in Blatten erheblich – aber kein historisch extremes Ereignis.
KEYSTONE/Peter Klaunzer Geologe Löw: Gesteinsvolumen in Blatten erheblich – aber kein historisch extremes Ereignis.

Laut Geologieprofessor Simon Löw könnten sich in Blatten bis zu 5 Mio. Kubikmeter Gestein lösen – mehr als doppelt so viel wie beim Bergsturz in Brienz im Juni 2023.

Im Vergleich mit historischen Grossereignissen sei das Volumen aber nicht aussergewöhnlich: Der Bergsturz von Goldau etwa bewegte rund 40 Mio. Kubikmeter und forderte 450 Todesopfer.

Die Instabilität in Blatten geht laut Löw vermutlich auf alte tektonische Brüche und sogenannte Klüfte zurück – Risse, die parallel zur Talflanke verlaufen und besonders gefährlich sind.

Bundes-Flugdienst zu wenig genutzt

EFK: Flugdienst kaum genutzt – hohe Fixkosten, wenig Flugstunden, Reformen werden empfohlen.
VBS EFK: Flugdienst kaum genutzt – hohe Fixkosten, wenig Flugstunden, Reformen werden empfohlen.

Die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) bemängelt die schwache Auslastung des Flugdienstes des Bundes. Er umfasst vier Flugzeuge und drei Helikopter – etwa für Dienstreisen von Bundesräten.

2023 flogen die Maschinen im Schnitt nur 2,6 Stunden pro Woche. Gleichzeitig kostete der Betrieb rund 3,5 Mio. Franken. Die EFK hält das Verhältnis von Kosten und Nutzung für nicht vertretbar. Die Finanzkontrolle fordert Massnahmen.

Der Bund solle Alternativen prüfen – etwa Miete statt Besitz. Auch eine stärkere Koordination der Einsätze könnte geprüft werden, so die EFK.

Blatten/VS: Lage ruhig geblieben

Im Walliser Dorf Blatten im Lötschental ist die Lage über Nacht ruhig geblieben.
Keystone/Peter Klaunzer (Archiv) Im Walliser Dorf Blatten im Lötschental ist die Lage über Nacht ruhig geblieben.

Im Walliser Dorf Blatten im Lötschental ist die Lage in der Nacht auf Dienstag ruhig geblieben.

Zwar ist am Montagabend ein Teil des Gipfels abgebrochen, doch es handelte sich dabei nicht um das erwartete Grossereignis. 150'000 bis 200'000 Kubikmeter Gestein hätten sich in Stücken gelöst, sagte der Sprecher am späten Montagabend auf Anfrage. Bei einem grossen Felssturz rechnen die Behörden mit bis zu drei Millionen Kubikmetern Absturzmaterial.

Es sei eher eine Frage von Stunden und nicht von Tagen, bis sich der Fels löse, so die Behörden.

Bundesflieger zu wenig ausgelastet

2,6 Stunden pro Woche sind die Fluggeräte im Jahr 2023 durchschnittlich in der Luft gewesen.
Keystone/Peter Klaunzer (Archiv) 2,6 Stunden pro Woche sind die Fluggeräte im Jahr 2023 durchschnittlich in der Luft gewesen.

Vier Flugzeuge und drei Helikopter betreibt der Flugdienst des Bundes, beispielsweise für Dienstreisen von Mitgliedern der Landesregierung.

3,5 Millionen Franken gibt der Bund jedes Jahr für den Betrieb des Flugdienstes aus. Doch diese Flugzeuge und Helikopter sind aus Sicht der Eidgenössischen Finanzkontrolle nur ungenügend ausgelastet, vor allem im Verhältnis zu den Kosten. 2,6 Stunden pro Woche sind die Fluggeräte laut der EFK im Jahr 2023 durchschnittlich in der Luft gewesen.

Mittel- und langfristig seien Massnahmen nötig, um eine bessere Auslastung zu erzielen, schreibt die Finanzkontrolle.

Finanzierungsprobleme bei Skyguide

Die Eidgenössische Finanzkontrolle bezeichnet die Finanzlage bei Skyguide als besorgniserregend.
Reuters/Denis Balibouse (Symbolbild) Die Eidgenössische Finanzkontrolle bezeichnet die Finanzlage bei Skyguide als besorgniserregend.

Der Schweizer Flugsicherung Skyguide fehlt das Geld.

Die Finanzlage sei «sehr besorgniserregend», heisst es in einem Bericht der Eidgenössischen Finanzkontrolle EFK. Diese hat erneut ein grosses Digitalisierungsprojekt von Skyguide unter die Lupe genommen. Ohne zusätzliches Geld bestehe das Risiko, dass Skyguide den Auftrag nicht mehr komplett erfüllen könne, so die EFK.

Skyguide bestätigt die Probleme in einer Stellungnahme im Bericht. Entscheidend sei, dass die EU-Kommission die Flugsicherungstarife für die Jahre 2025 bis 2029 genehmige. Damit bekäme Skyguide die notwendigen Mittel für die Digitalisierung.

Polizei findet Hanfanlage

Die Stadtpolizei Winterthur hat bei einer Hausdurchsuchung eine Hanfanlage entdeckt. Die Anlage habe sich über zwei Stockwerke erstreckt und sei professionell betrieben gewesen, teilt die Polizei mit. Zudem seien bei der Durchsuchung Betäubungsmittel, Bargeld sowie Waffen beschlagnahmt worden.

Täsch/VS: Lawine fordert zwei Tote

Zwei Skitourengänger sind am Samstag bei Täsch im Kanton Wallis in eine Lawine geraten und dabei ums Leben gekommen. Die Lawine habe sich am Alphubel auf einer Höhe von über 4000 Metern gelöst, sagt die Walliser Kantonspolizei. Die Einsatzkräfte hätten die beiden nicht mehr retten können.