Stadt Zürich prüft ESC-Bewerbung

Die Stadt Zürich prüft eine Bewerbung als Austragungsort für den Eurovision Songcontest 2025. Diese Möglichkeit werde nun sorgfältig abgeklärt, «mit hoher Priorität und im Austausch mit der SRG», heisst es am Montag von der Stadt.

Die SRG hatte schon vor Nemos Sieg vom Samstag Kontakt mit der Stadt Zürich aufgenommen, um eine allfällige ESC-Durchführung zu besprechen. Diese Gespräche werden nun intensiviert. Am Montagmorgen gab es bei der Stadt Zürich eine Besprechung dazu.

Die Stadt Zürich freue sich sehr über den Sieg und gratuliere Nemo ganz herzlich, teilte die Stadtregierung weiter mit. 

Nemo wird in der Schweiz gefeiert

Sichtlich übermüdet, aber überglücklich ist Nemo am Sonntagabend in Zürich angekommen. Um 23 Uhr trat Nemo in die Ankunftshalle am Flughafen Zürich, von rund hundert Fans frenetisch begrüsst.

Es fühle sich alles noch gar nicht real an, sagte das 24-jährige Musiktalent über den Sieg beim Eurovision Song Contest. Nemo zeigte sich froh darüber, dass am Montag keine Termine anstehen. «Ich werde in den Garten meines Elternhauses gehen, mich hinlegen und versuchen, etwas runterzukommen.»

Nemo braucht gemäss eigenen Aussagen nun einige Tage Zeit, um das Ganze einordnen zu können, und vor allem viel Schlaf.

ESC sei vergleichbar mit Fussball-EM

Nur wenige Städte in der Schweiz würden die Voraussetzungen für die Durchführung des ESC erfüllen, zum Beispiel, was eine genügend grosse Halle oder auch touristische Infrastruktur angingen, so SRG-Sprecher Edi Estermann.

In Malmö waren am Samstag 100'000 Fans vor Ort. Der Anlass sei vergleichbar mit einer Fussball-EM oder fast schon mit Olympischen Spielen, so Estermann weiter.

Auch Tourismusexperte Florian Eggli von der Hochschule Luzern erklärt, der ESC habe eine grosse Ausstrahlung und bringe viel direkte und indirekte Wertschöpfung ins Land. Aus seiner Sicht seien Zürich, Basel und Genf wohl am besten geeignet für den ESC 2025.

Schweizer Städte wollen ESC austragen

Der Messekomplex Palexpo könnte Austragungsort des ESC 2025 werden.
Reuters/Pierre Albouy Der Messekomplex Palexpo könnte Austragungsort des ESC 2025 werden.

Mit dem Sieg von Nemo am Eurovision Song Contest wird die Schweiz nächstes Jahr Gastgeberin des Grossanlasses sein. Bereits am Sonntagmorgen habe die SRG mit den Vorbereitungen begonnen, sagt SRG-Sprecher Edi Estermann.

Interessierte Städte können sich für die Austragung melden. Genf hat dies bereits getan, man habe ein Dossier eingereicht, schreibt das Messezentrum Palexpo.

Auch Basel sei bereit, teilt die Stadt auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Und die Olma-Verantwortlichen künden in den sozialen Medien ebenfalls Interesse an. Wo der ESC 2025 stattfindet, entscheidet die SRG mit der Europäischen Rundfunkunion.

Schweiz ist ESC-Gastgeberland 2025

Mit Nemos Sieg in Malmö ist die Schweiz Gastgeberin des nächsten Eurovision Song Contest.

Wo der ESC 2025 stattfindet, entscheidet die SRG zusammen mit der Europäischen Rundfunkunion. Es werde eine Ausschreibung geben, sagt SRG-Sprecher Edi Estermann. Interessierte Städte könnten sich bewerben, müssten aber einen Anforderungskatalog der Eurovision erfüllen. Die Stadt müsse etwa zahlreiche Fans, Medienleute und Mitwirkende aufnehmen können, was den Anlass sehr attraktiv für den Tourismus mache.

Der ESC werde also viel Geld in die Schweiz spülen, allerdings auch Kosten verursachen. Wie hoch diese ausfallen werden, lässt sich noch nicht sagen.

Mit Herz und Persönlichkeit zum Sieg

Nemo hat mit dem Song «The Code» die Fachjurys Europas überzeugt. Aber was laut SRF-Musikredaktor Schimun Krausz noch wichtiger ist: Nemo habe sich in die Herzen der Zuschauenden gesungen.

Dies sei Nemo mit einem Lied gelungen, das mitreisse und zugleich nicht so einfach verständlich sei wie die Beiträge der direkten Konkurrenz Kroatien und Frankreich. «Dass Nemo das geschafft hat, liegt vor allem an Nemos Persönlichkeit», so Krausz. Nemo habe die ganze Reise mit viel Herz und Persönlichkeit bestritten.

Nemo hat als erste nonbinäre Person den Eurovision Song Contest gewonnen.

Nemo holt ESC-Sieg für die Schweiz

Der ESC-Sieg 2024 geht mit Nemo an die Schweiz.
Keystone/Martin Meissner Der ESC-Sieg 2024 geht mit Nemo an die Schweiz.

Nemo gewinnt für die Schweiz den Eurovision Song Contest 2024. Das Bieler Gesangstalent überzeugte mit dem Song «The Code» im schwedischen Malmö sowohl die Jurys als auch das Publikum.

Nemo holte in der Nacht auf Sonntag insgesamt 591 Punkte für die Schweiz. Kroatien schaffte es mit Baby Lasagna und 547 Punkten auf Platz 2. Die Ukraine folgte auf Platz 3 mit dem Duo Alyona Alyona & Jerry Heil, das 453 Punkte sammeln konnte.

Die 69. Ausgabe des ESC wird voraussichtlich in der Schweiz als Gewinnerland stattfinden. Es ist das dritte Mal, dass die Schweiz den Wettbewerb für sich entscheidet.

NED-TV reagiert auf ESC-Rauswurf Kleins

Taco Zimmerman, der Direktor des niederländischen Sender Avrotros, spricht vor Medienschaffenden.
EPA/Johan Nilsson Taco Zimmerman, der Direktor des niederländischen Sender Avrotros, spricht vor Medienschaffenden.

Der niederländische Fernsehsender Avotros hat ein Statement zu dem Vorfall veröffentlicht, wegen dessen der niederländische Kandidat Joost Klein vom Eurovision Song Contest ESC ausgeschlossen worden sein soll.

Demnach hängt der Vorfall mit unerwünschten Filmaufnahmen zusammen. Klein sei nach seinem Bühnenauftritt gefilmt worden, obwohl dies nicht abgesprochen gewesen sei. Dabei habe Klein eine Bewegung in Richtung Kamera gemacht, die Kamerafrau habe er aber nicht berührt.

Klein wurde von der ESC-Organisatorin EBU nur Stunden vor der Final-Show wegen der Klage einer Kamerafrau ausgeschlossen. Die schwedische Polizei untersucht die Vorwürfe.