700 Festnahmen wegen Mordverdachts

Die brasilianische Polizei hat am Freitag mehr als 700 Menschen verhaftet, die Morde begangen oder geplant haben sollen, zumeist an Frauen.

An der landesweiten Operation zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen nahmen laut dem Ministerium für öffentliche Sicherheit knapp 5000 Polizisten teil. Bis zum Mittag seien rund 640 Erwachsene und 60 Jugendliche verhaftet worden, die Zahl könne im Verlauf des Freitags auf 1000 ansteigen.

In Brasilien wurde letztes Jahr laut der Nichtregierungsorganisation Public Security Forum mit fast 64'000 Morden ein neuer Höchststand erzielt. Rund 4500 der Opfer waren Frauen.

Pompeos Besuch in Nordkorea abgesagt

US-Präsident Donald Trump hat Aussenminister Mike Pompeo angewiesen, seinen für nächste Woche geplanten Besuch in Nordkorea abzusagen. Trump begründete den Schritt auf Twitter mit fehlenden Fortschritten in Bezug auf die atomare Abrüstung.

Pompeo hatte am Donnerstag erklärt, er werde gemeinsam mit dem neu ernannten Sondergesandten für Nordkorea, Stephen Biegun, nach Nordkorea reisen und dort Gespräche führen.

Als einen Grund für die mangelnden Fortschritte nannte Trump die zögerliche Hilfe aus China. Wegen des Handelsstreits mit den USA sei die Bereitschaft Chinas, Druck auf Pjöngjang auszuüben, gesunken.

Dieter Thomas Heck gestorben

Der Showmaster Dieter Thomas Heck ist tot. Der langjährige Moderator der «ZDF-Hitparade» starb am Donnerstag im Alter von 80 Jahren, wie ein Anwalt im Namen der Familie in Berlin mitteilte.

Heck präsentierte die deutsche Schlager-Show von 1969 bis 1984 insgesamt 183 Mal. Später stand er auch für grosse Samstagabendshows wie «Melodien für Millionen» vor der Kamera. 2007 hatte Heck nach einem halben Jahrhundert im Showgeschäft seine letzten Sendungen moderiert.

Einen seiner letzten grossen öffentlichen Auftritte hatte Heck im Februar 2017 bei der Verleihung der Goldenen Kamera für sein Lebenswerk.

Keine Lösung für «Diciotti»-Flüchtlinge

Für die 150 festsitzenden Migranten auf dem Schiff «Diciotti» der italienischen Küstenwache zeichnet sich weiterhin keine Lösung ab. Ein Treffen mehrerer EU-Staaten in Brüssel endete ohne konkretes Ergebnis, wie es aus dem italienischen Innenministerium hiess.

Am Donnerstag hatte Italien mit der Einstellung seiner Beitragszahlungen gedroht, wenn am Freitag keine Lösung zur Verteilung der Flüchtlinge auf andere EU-Staaten gefunden wird.

Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte warf den EU-Partnern auf Facebook Heuchelei vor und drohte, dies werde Auswirkungen auf Italiens Position in anderen Fragen haben.

CH-Bevölkerung für Flugticketabgabe

Mehr als ein Drittel der Schweizer Bevölkerung zeigt sich laut einer Umfrage offen für die Einführung einer Flugticketabgabe. Ein Zuschlag von 50 Franken pro Ticket der Umwelt zuliebe würde von 37% der Befragten als angemessen betrachtet, wie die Schweizerische Energiestiftung SES mitteilt.

In deren Auftrag hat das Forschungsinstitut GFS Zürich eine repräsentative Umfrage durchgeführt. Auf die Frage, wofür das zusätzliche Geld verwendet werden sollte, antworteten 60%, die Mittel sollten in der Schweiz in Klimaschutzprojekte fliessen.

Für die Umfrage wurden zwischen dem 21. Juni und 18. Juli 1019 Personen in der Deutsch- und Westschweiz befragt.

McCain bricht Krebs-Behandlung ab

Der an Krebs erkrankte US-Senator John McCain verzichtet auf eine weitere medizinische Behandlung. Der 81-Jährige habe sich entschieden, die medizinische Therapie seines Hirntumors zu stoppen, teilte seine Familie mit.

McCain ist einer der führenden Kritiker von US-Präsident Trump unter den Republikanern. McCain war als Pilot im Vietnamkrieg in Gefangenschaft geraten und gefoltert worden. Er hat sich immer wieder gegen Folter ausgesprochen.

McCain ist seit 30 Jahren Senator. Er folgte nicht immer der Parteilinie und vertrat auch unbequeme Meinungen. 2008 trat McCain als Präsidentschaftskandidat der Republikaner an, verlor die Wahl aber gegen Barack Obama.

Schlimme Situation in libyschen Lagern

In überfüllten libyschen Internierungslagern für Flüchtlinge kommt es nach UNO-Angaben wegen der schlimmen humanitären Lage immer wieder zu Ausschreitungen und Hungerstreiks.

In den vergangenen Wochen habe sich die Situation in den Lagern deutlich verschlechtert, teilte das Flüchtlingshilfswerk UNHCR mit. Grund dafür sei eine wachsende Überbelegung. Zudem werde nicht einmal der grundlegendste Lebensstandard erreicht.

Die Organisation schätzt, dass in dem nordafrikanischen Land rund 8000 Migranten in Internierungslagern festsitzen. Libyen ist das wichtigste Transitland für Flüchtlinge, die über das Mittelmeer nach Europa wollen.

Fed-Chef für weitere Zinserhöhungen

Der Chef der US-Notenbank Fed will an seinem bisherigen Kurs der behutsamen Zinserhöhungen festhalten. Die Wirtschaft sei stark und man sei nahe beim Inflationsziel von 2 Prozent der Notenbank, sagte deren Chef Jerome Powell.

US-Präsident Donald Trump hatte den Kurs des Fed vor einigen Tagen in einem Interview kritisiert. Er befürchte, dass weitere Zinserhöhungen vor den Zwischenwahlen im November das Wirtschaftswachstum bremsen könnten.

Die Fed hatte noch unter der Leitung von Powells Vorgängerin Janet Yellen im Jahr 2015 damit begonnen, den Leitzins schrittweise zu erhöhen. Zuvor hatte es über einen Zeitraum von fast 10 Jahren keine Zinsanhebungen gegeben.