700 Festnahmen wegen Mordverdachts

Die brasilianische Polizei hat am Freitag mehr als 700 Menschen verhaftet, die Morde begangen oder geplant haben sollen, zumeist an Frauen.

An der landesweiten Operation zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen nahmen laut dem Ministerium für öffentliche Sicherheit knapp 5000 Polizisten teil. Bis zum Mittag seien rund 640 Erwachsene und 60 Jugendliche verhaftet worden, die Zahl könne im Verlauf des Freitags auf 1000 ansteigen.

In Brasilien wurde letztes Jahr laut der Nichtregierungsorganisation Public Security Forum mit fast 64'000 Morden ein neuer Höchststand erzielt. Rund 4500 der Opfer waren Frauen.

Pompeos Besuch in Nordkorea abgesagt

US-Präsident Donald Trump hat Aussenminister Mike Pompeo angewiesen, seinen für nächste Woche geplanten Besuch in Nordkorea abzusagen. Trump begründete den Schritt auf Twitter mit fehlenden Fortschritten in Bezug auf die atomare Abrüstung.

Pompeo hatte am Donnerstag erklärt, er werde gemeinsam mit dem neu ernannten Sondergesandten für Nordkorea, Stephen Biegun, nach Nordkorea reisen und dort Gespräche führen.

Als einen Grund für die mangelnden Fortschritte nannte Trump die zögerliche Hilfe aus China. Wegen des Handelsstreits mit den USA sei die Bereitschaft Chinas, Druck auf Pjöngjang auszuüben, gesunken.

Keine Lösung für «Diciotti»-Flüchtlinge

Für die 150 festsitzenden Migranten auf dem Schiff «Diciotti» der italienischen Küstenwache zeichnet sich weiterhin keine Lösung ab. Ein Treffen mehrerer EU-Staaten in Brüssel endete ohne konkretes Ergebnis, wie es aus dem italienischen Innenministerium hiess.

Am Donnerstag hatte Italien mit der Einstellung seiner Beitragszahlungen gedroht, wenn am Freitag keine Lösung zur Verteilung der Flüchtlinge auf andere EU-Staaten gefunden wird.

Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte warf den EU-Partnern auf Facebook Heuchelei vor und drohte, dies werde Auswirkungen auf Italiens Position in anderen Fragen haben.

McCain bricht Krebs-Behandlung ab

Der an Krebs erkrankte US-Senator John McCain verzichtet auf eine weitere medizinische Behandlung. Der 81-Jährige habe sich entschieden, die medizinische Therapie seines Hirntumors zu stoppen, teilte seine Familie mit.

McCain ist einer der führenden Kritiker von US-Präsident Trump unter den Republikanern. McCain war als Pilot im Vietnamkrieg in Gefangenschaft geraten und gefoltert worden. Er hat sich immer wieder gegen Folter ausgesprochen.

McCain ist seit 30 Jahren Senator. Er folgte nicht immer der Parteilinie und vertrat auch unbequeme Meinungen. 2008 trat McCain als Präsidentschaftskandidat der Republikaner an, verlor die Wahl aber gegen Barack Obama.

Schlimme Situation in libyschen Lagern

In überfüllten libyschen Internierungslagern für Flüchtlinge kommt es nach UNO-Angaben wegen der schlimmen humanitären Lage immer wieder zu Ausschreitungen und Hungerstreiks.

In den vergangenen Wochen habe sich die Situation in den Lagern deutlich verschlechtert, teilte das Flüchtlingshilfswerk UNHCR mit. Grund dafür sei eine wachsende Überbelegung. Zudem werde nicht einmal der grundlegendste Lebensstandard erreicht.

Die Organisation schätzt, dass in dem nordafrikanischen Land rund 8000 Migranten in Internierungslagern festsitzen. Libyen ist das wichtigste Transitland für Flüchtlinge, die über das Mittelmeer nach Europa wollen.

EU weist Drohung aus Italien zurück

Die Europäische Kommission will sich in der Frage über die Aufnahme von Flüchtlingen nicht erpressen lassen. Ein Kommissionssprecher wies die Drohung des italienischen stellvertretenden Regierungschefs Luigi Di Maio scharf zurück, im kommenden Jahr den Beitrag an die EU nicht zu überweisen. Unkonstruktive Kommentare oder Drohungen brächten keine Lösung, sagte der Sprecher.

Di Maio hatte den Zahlungsstopp für den Fall angekündigt, dass keine andere Staaten die rund 150 aus dem Mittelmeer geretteten Flüchtlinge aufnehmen würden.

In Brüssel sollen die Botschafter aus rund 12 EU-Staaten noch am Freitag über eine Lösung beraten.

Kampf gegen Waldbrand in Brandenburg

Im deutschen Bundesland Brandenburg sind die Flammen eingedämmt worden. Bis die grossen Waldbrände gelöscht seien, dürfte es aber noch Tage dauern, sagte Brandenburgs Ministerpräsident gegenüber den Medien.

Zwar durften 400 Menschen inzwischen in ihre Häuser zurückkehren, zwei Dörfer blieben aber weiterhin evakuiert, sagte ein Sprecher des Brandenburger Innenministeriums. Die Lage sei noch nicht entspannt, es sei kein Regen in Sicht und der Wind frische auf.

Nach wie vor sind Hunderte Einsatzkräfte mit Hilfe von Löschhelikoptern in der Region südwestlich von Berlin im Einsatz. Am Morgen sind die Rauchschwaden bis nach Berlin gelangt.

Umbettung Francos in Spanien angeordnet

Spaniens Regierung hat per Dekret die Entfernung der sterblichen Überreste des früheren Diktators Francisco Franco angeordnet.

Die bisherige Ruhestätte Francos befindet sich seit über 40 Jahren in einem Mausoleum nahe der Hauptstadt Madrid, im Tal der Gefallenen. Es war bisher eine Pilgerstätte für Anhänger des Diktators und Rechtsextreme. Das Grab soll nun zu einer Gedenkstätte für die Opfer des Faschismus werden.

Der sozialistische Regierungschef Pedro Sanchez hatte sich bereits kurz nach seiner Amtsübernahme im Juni für eine baldige Exhumierung Francos ausgesprochen. Das Parlament muss dem Dekret noch zustimmen.